Regenbogenbrücke
Maroni
Maroni, das Unglückskind – mehr unterhalb der Fotos
Hungrig, ev. nach dem Tod der Mutter, aus dem Nest gekrabbelt und abgestürzt, von einer Dame gefunden, und notdürftig in einem provisorischen Käfig untergebracht, Ersatzmuttermilch hingestellt bekommen und aus.
Das hat es auch überlebt, ist nach drei Tagen wieder „ausgebrochen“ und wurde nun, da viel zu schwach zur Flucht, von Hühnern blutig und fast zu Tode gepeckt. Diesmal wurde es von einem Mann gefunden, der es zu seiner echten Retterin brachte.
Diese Dame nahm das blutige Eichkatzerl, fuhr sofort damit zu ihrer Tierärztin. Dort bekam das arme Tierchen unter Narkose eine weghängende Zehe am linken Hinterfuss amputiert, die Wunden wurden versorgt, es bekam Antibiotikum und Schmerzmittel.
So kam Eichkatzerl zu uns. 70 g leicht, Haut und Knochen …. Das war am 30. August 2012. Die Retterin taufte es auf den Namen MARONI. Es war sehr ungewiss, ob es Maroni schaffen würde.
Am 2. September hatte Maroni bereits 86 g, am 10. September schon 128 g – und seine erste (von uns geöffnete) Nuss probiert!
Maroni hat unglaubliche Zähigkeit und Überlebenswillen gezeigt. Nach alldem, was sie durchgemacht hat, wurde sie schnell ein richtig lebhabtes, kleines Eichkatzerl, das in eine paar Wochen – hoffentlich bei schönem Wetter – stark genug ist, um in die Freiheit zu klettern. So hofften und dachten wir.
Aber wie heisst es so schön? Pläne macht man, damit Gott etwas zu Lachen hat!
Nun, Maroni konnte vor dem Winter nicht mehr ausgelassen werden, vor allem, weil sie in ihrer Entwicklung weit hinten nach war. Zum anderen kann sie bis heute keine Nüsse knacken. Selbst von uns vorgespaltene Walnüsse, die sie leicht mit ihren spreitzbaren unteren Vorderzähnen aufdrücken können müßte, kriegt sie nicht auf.
Maroni ist in die eine Aussenvoliere gezogen, die eigentlich für die Aufzucht von Tauben gebaut wurde. Sie hat momentan ca. 340 g, kommt tagsüber auf Besuch ins Zimmer, turnt an fast jedem Menschen (auch Besuchern) herum und das würde ihr in der Freiheit nicht gut bekommen. Viele Menschen würden sich entweder belästigt fühlen, oder sogar noch an (völlig unsinnig!) Tollwut denken.
Maroni soll aber nicht alleine bleiben. Deshalb haben wir schon mit Institutionen Kontakt aufgenommen. Sollte dort ein Eichkatzerl sein oder kommen, das aus welchem Grund auch immer, auch nicht in die Freiheit entlassen werden kann, hoffen wir auf Verständigung. Und wer weiss? Vielleicht passiert es, und wir bekommen heuer selber noch so ein armes Würmchen.
Bisher hatten wir allerdings nur Eichkatzerln zur Aufzucht, die alle frei sein wollten und es auch wurden.
Abgesehen von Maroni!
Herzlichen Dank an alle lieben Leute, die so fleissig Fichtenzapfen sammeln! Die frisst Maroni sehr gerne. Aber auch Haselnüsse, Walnüsse – natürlich von uns ausgelöst. Auch dafür wären wir sehr dankbar!
Petzi
Wir wurden über Umwege von der Situation informiert. Da auch ein eventuelles Einschläfern als Alternative zum Tierheim angedacht wurde, handelten wir sofort und holten „Bodo“ (sein damaliger Name) ab. Die Schwester des Verstorbenen zeigte sich froh darüber und auch grosszügig und gab eine „Mitgift“ für die notwendige Impfung und Kastration auf den Weg.
Petzi ist ein irrsinnig süsser, aber auch anstrengender Hund. Ein normaler Zaun stellt für ihn kein Hindernis, sondern ein lustiges Sportgerät dar. Fast täglich verschaffte er sich so anfänglich seine gewohnten, von uns nicht genehmigten „Freiläufe“ über die angrenzenden Felder. Erst ein nochmaliges Erhöhen des Zaunes auf 3 Meter konnte ihn davon abhalten und meine Nerven konnten sich endlich erholen.
Dann entdeckte er eine Stelle, wo er über einen hochgewachsenen Liguster klettern konnte (siehe Foto!). Da sass er in luftiger Höhe ganz genüsslich und trotzdem traurig. Denn die Vögel, denen er nachgeklettert war, haben nicht auf ihn gewartet! Da er so hoch oben war, dass wir ihn nicht erreichen konnten, mussten wir warten, bis er nach ca. einer halben Stunde von selbst wieder herunter kam.
Übrigens ist er ein Hund der auch auf Bäume klettern kann. Zwei Meter sind da schon drinnen! Manchmal stellt sich die Frage, ob er nicht doch eine verkleidete Katze ist!
Anfangs war Petzi ein bisschen wasserscheu, aber jetzt liebt er es mit Kathy und Josey um die Wette ins Wasser zu springen. Typisch für Jagdterrier ist auch das Kläffen wenn er hetzt. Und da er Kathy auch im Wasser schwimmend jagen muss, kläfft er auch während des Schwimmens. Naja, manchmal verschluckt er sich dabei. Aber das macht ihm nichts. Einmal husten, dann gehts wieder weiter.
Das schnelle Laufen und Jagen machen aber Gott sei Dank auch wieder schnell müde. Dann rollt er sich am Bett oder Lehnsessel zusammen und schläft tief und fest.
Er liebt es im Auto mitzufahren, mit anderen Hunden zu spielen (außer mit unserem Bernhardiner „Bailey“, die zwei mögen sich gar nicht). Und beim Schmusen ist Petzi sowieso ein Grossmeister des Genusses. Davon kann er nicht genug bekommen und stöhnt sogar ziemlich laut!
Jenny
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Jenny ist eine kleinwüchsige Schäfer-Brackenmischung, geb. ca. 2001.
Sie wurde mit schweren Hautschäden und Parasiten im Süden Italiens als Streunerin von einem unserer Freunde aufgegriffen. Zuerst brachte er sie bei einem Portier eines lokalen Hotels unter, gab ihm Geld für Futter und Tierarzt, wollte dies auch weiterhin tun – nur damit Jenny versorgt ist. Leider funktionierte dieses Abkommen nicht lange – Jenny mußte sofort weg.
Der verzweifelte Anruf unseres Freundes erreichte uns genau zur Todesstunde unseres lieben Schäfermix Blacky. Es war als hätte sie uns Blacky geschickt. Also übersiedelte Jenny eine Woche später, am 27. Juli 2003 nach Österreich.
Viele Tierarztbesuche und Wochen später war die Haut regeneriert und Jenny hat heute ein wundervoll weiches, wahnsinnig dichtes Fell. Jenny hat einen sehr sanften, unterwürfigen Blick, hat es jedoch faustdick hinter den Ohren! Die Jahre wo sie sich (und wahrscheinlich auch ihre Jungen) alleine durchbringen musste, haben sie stark geprägt. Sie ist immer ein wenig abseits des Rudels, geht sehr gerne ihre eigenen Wege, schnüffelt, gräbt nach einer Wühlmaus oder jagt einem darüberfliegenden Fasan nach.
Manchmal sitzt sie am Zaun unseres großen Grundstückes und blickt in die Ferne. Ob sie an die grenzenlose Freiheit zurückdenkt, obwohl es ihr dort nicht gut gegangen ist? Oder geniesst sie nur den Augenblick wo alles passt?
Möglich auch, dass sie sich einfach einen Hasen von den angrenzenden Feldern als Abwechslung am Speiseplan mit ihren Gedanken herbei holen möchte! Ja genau, das wird es sein….. |
Chicco
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Chicco ist ein Hovawart und wurde im April 2002 geboren. Mit ca. 8 Wochen wurde er von einer Familie mit drei kleinen Kindern nach Wien-Strebersdorf gebracht und verächtlich „Schoitl“ genannt. Wie alle jungen Hunde wollte er spielen, schmusen, die Welt entdecken.
Die Wirklichkeit sah anders aus. Da er großwüchsig ist, kam es schon mal vor, dass er ein Kind umstubbste, was ja nicht in böser Absicht passiert und normalerweise kein Problem ist. Sein „Frauchen“ sperrte ihn dann sofort alleine zur Strafe in das Vorzimmer oder sogar auf die Strasse hinaus, was sie bei der Übergabe an uns teilnahmslos erzählte. Nachdem wir von Chicco´s Schicksal gehört und ihn sofort am 14. November 2002 geholt hatten, brauchte er zwei Tage um überhaupt unter der von ihm als Versteck gewählten Küchensitzbank hervorzukommen. Als nach einem halben Jahr ein Bekannter der Besitzer zufällig vorbeikam, war Chicco wieder für Stunden völlig verängstigt. |
Bailey
Bailey wurde wahrscheinlich 2002 geboren (am Halsband war eine alte Hundemarke aus Bergern), und ca. 2004 an die Besitzer in Stockerau übergeben.
Da sich niemand meldete, der ihn aufnehmen wollte, suchten wir nach Lösungen und installierten ein Schleusensystem, welches bis heute tadellos funktioniert. Die Gewitterempfindlichkeit hat aufgrund der beginnenden Altersschwerhörigkeit auch abgenommen.
Dino
Da diese Dame über Jahre hinweg 13 Katzen in Meerschweinchenkäfigen, 78 Vögel in 17 kleinen Käfigen hielt, und jede tierärzliche Hilfe verweigerte, wurde diesem Vegetieren ein Ende gesetzt. Tizia und Dino, und alle anderen Tiere wurden am 13. Mai 2001 bei eben dieser Dame beschlagnahmt.
Sie haben bis dahin nur jeden zweiten Tag ein wenig Futter bekommen, es gab nur eine kleine Schüssel Wasser am Tag, damit sie nicht oft äusserln mussten. Platz gab es in der Wohnung für die beiden grund-gutmütig gebliebenen Hunde auch nur unter dem Küchentisch. Keine Decke, kein „Platzerl“, kein Spielzeug, kein Auslauf.
Wenn Dino aus Frust immer wieder auf Tizia aufritt, gab es einen Tritt gegen seinen Unterleib – das sogar noch während der Beschlagnahme! Bereits zwei Tage nach seiner Befreiung hörte Dino mit diesem Frustverhalten auf.
Dino ist ein ganz lieber, sehr folgsamer und vor allem verfressener Hund geworden. Man muß höllisch aufpassen, denn wenn er was zum Futtern sieht, gibt es kein Halten mehr.
Seine zweite Leidenschaft ist das Ballspielen. Stundenlang kann er das. Oder er beschäftigt sich selbst, indem er ganze Ziegelsteine oder ähnliches spazieren trägt. Er wäre ein toller Helfer beim Bau!
Seine dritte Leidenschaft ist das Schmusen. Dino ist mit Abstand der liebesbedürftigste aller unserer Hunde. Wenn er nicht gerade mit einer seiner anderen Leidenschaften beschäftigt ist, sucht er ununterbrochen Körperkontakt. Das ist manchmal wirklich anstrengend. Auch in der Nacht kann er nur schlafen, wenn er sich anschmiegen kann – und wenn wir nur Kopf an Kopf auf dem Kopfpolster liegen. Er ist wie ein kleines Kind!
Wenn wir einen jungen Gasthund haben, übernimmt Dino sofort die Papa-Rolle und spielt mit dem Kleinen was das Zeug hält.
Wir hoffen, diesen lustigen Kerl noch lange bei uns zu haben!
Dino hat uns plötzlich verlassen! Im Mai 2011 hatte er 2 -3 Gehirnschläge, von denen er sich Dank der Medikamente wieder restlos erholte, er bekam seine Herzmedikamente und laufend seit Jahren das Geriatrikum Canicox. Er wurde zwar merklich älter, aber konnte bis zuletzt ins Bett springen, spielen, laufen und mit Begeisterung alles fressen. Und das mit schlussendlich 17 Jahren!
Am morgen des 17. Novembers 2012 stand er wie immer auf, sprang aus dem Bett, ging hinaus in den Garten um sich zu lösen. Nichts, aber auch gar nichts deutete darauf hin, dass …. Als er 20 Minuten später noch nicht wieder hereingekommen war, ging ich nachschauen. Es muss ein plötzliches Herz/Kreislaufversagen gewesen sein! Er lag friedlich gleich um die Ecke beim Liguster…..
So bescheiden seine Ansprüche waren und er gelebt hat, so bescheiden und ohne Aufsehen, aber auch ohne Abschied, hat er sich auf den Weg über die RBB gemacht. Dino ich hoffe, Du hast alle Deine Freunde, besonders Deine geliebte Tizia schon gefunden!Jetzt ist die Fünfer-Bande von der Donauinsel wieder vereint!
Vielen Dank an Frau Dr. Christine Plattner für die langjährige wunderbare Betreuung, die genau richtige Dosierung und medikamentöse Einstellung!
Flecki
Flecki ist ca. März 2005 geboren. Sie hat bisher ein sehr bewegtes und anfänglich überhaupt nicht schönes Leben gehabt.
Wir bekamen zufällig Kontakt zu ihrer Halterin bei Hollabrunn. Diese Dame wollte wie sich herausstellte, eine Großtierauffangstation errichten, die sie, da Notstandshilfeempfängerin, mit der Zucht und dem Verkauf von Pferden finanzieren wollte. Da ihre Partnerschaft zusätzlich in die Brüche ging, gab sie freiwillig ein paar Katzen ab. Wir vermittelten den Kontakt zu einer Dame, die sich auf Perser- und Langhaarkatzen spezialisiert hatte. Diese wollte 3 Katzen abholen, nahm aber nur zwei mit, da sich die Dritte fürchterlich gebärdete.
Zwei Wochen später telefonierten wir mit der Abgeberin und hörten im Hintergrund fürchterliches Gefiepe von jungen Katzen. Die Nachfrage ergab, daß vier Junge von ihrer Mutter angeblich nicht angenommen würden, aber sie wollte versuchen bis zum nächsten Tag, sie der Mutter (eventuell mit Zwang) anzulegen. Dies sei der zweite Wurf, da die Mutterkatze vor dem Kastrationstermin weggelaufen sei und sie die Katze nicht mehr erwischt hätte. Seltsam nur die Aussage zwei Sätze weiter, daß die Katze immer brav komme, wenn sie gerufen würde.
Naja, am nächsten Tag (26. August 2006) mußten wir plötzlich die „böse Katze, die die Jungen wahrscheinlich wieder umbringt wie das erste Mal“ und die vier Jungen abholen. Der Zustand war erschütternd. Mutterkatze abgemagert bis auf die Knochen, ganze 2,4 Kilo leicht. Die Babies hungrig, abgekühlt, nur zwischen 91 und 100 g leicht. Und für uns war es bei Vorfinden der Situation kein Wunder, daß die Mutterkatze völlig panisch war. Die Besitzerin hatte das „Nest“ im Stall weggeräumt und alle fünf in ein unbekanntes Zimmer gesperrt, wo sie mehrmals täglich mit einem großen Hund durchging. Auch wurde kein „Nest“ oder Rückzugsmöglichkeit angeboten, sondern lediglich ein blankes Serviertablett (!!!) mitten im Raum auf der Erde! Dort lagen völlig ungeschützt die Babies in der Zugluft!
Kaum bei uns zu Hause angelangt, brachten wir alle fünf in ein ruhiges Zimmer und versorgten die Babies mit Wärme und Aufzuchtmilch, die gierig getrunken wurde. Streng beobachtet von Flecki. Da sie so sehnsüchtig schaute wagten wir den Versuch und legten ein Junges zu der Mutter, die sich in ein Körbchen zurückgezogen hatte. Das seelige Schnurren von Mutter und Kind war unbeschreiblich! Auch der Blick, den wir von Felcki bekamen: pure Dankbarkeit. Natürlich bekam sie sofort auch die anderen drei Babies. Flecki war die fürsorglichste Mutter, die man sich vorstellen konnte! Sie verließ die Mutter/Kind-Schachtel nur kurz fürs Kisterl und zum Trinken. Das Fressen hielten wir ihr mehrmals täglich hin, damit sie genug fraß und nicht oft aufstehen mußte. Sie hatte wahnsinnige Angst die Kleinen alleine zu lassen – wenn es auch nur um die 30 cm Entfernung zur Futterschüssel ging. Dann kam die Überraschung: Wir telefonierten mit der Perserspezialistin und sie hörte Flecki im Hintergrund schnurren. Flecki hat ein sehr hohes, unverkennbares Schnurren, das an das Gezwitscher von einem Vogel erinnert. Schnell wurde klar, daß es Flecki war, die sich so gegen die Abholung zwei Wochen zuvor gewehrt hatte, weil sie hochträchtig war! Dies war aber selbst der Fachfrau unmöglich gewesen zu erkennen, da die Katze in einem so schrecklichem Zustand war!
Flecki hatte während der gesamten Säugezeit furchtbaren Durchfall, den wir aber nicht mit Antibiotika behandeln konnten, wegen der Jungen. Trotzdem nahm sie in dieser Zeit schon ca. 1/2 Kilogramm zu.Sie betreute ihre Jungen liebevoll und fürsorglich und verfolgte mit Argusaugen jede Behandlung, ob Durchfallbekämpfung, Impfung oder Entwurmung ihrer Jungen.
Als wir glaubten, daß nach Monaten und nach allen Mühen und sehr hohen Tierarztkosten alle fünf endlich über den Berg wären, begann das Sterben der Jungen. (Siehe unter unvergessen!). Katzenkenner sprechen von einem zeitlichen Zusammenhang mit dem Ende des Säugens (Flecki säugte bis zum 5. Monat!!!) und dem Ausbruch der Leukose bei den Jungen.
Da Flecki anscheinend ganz gut mit der Leukose zurechtkommt und immerhin jetzt ein Gewicht von 4,8 kg hat, aber nach dem Tod ihres letzten Jungen im Oktober 2007, trotz aller Beschäftigung und Unterhaltungsmöglichkeiten die wir ihr boten, ganz alleine in ihrem Zimmer lebte, wollten wir ihr ein noch schöneres Leben bei einer netten Dame verschaffen und suchten über eine Internetplattform nach einem Pflegeplatz, wo wir weiterhin für alle Kosten für Flecki aufkommen wollten. Hauptsache Flecki war glücklich.
Tatsächlich meldete sich Mitte April 2008 eine Dame aus dem 15. Bezirk und gab sich als Katzenkennerin aus, die erst kürzlich eine lange krank gewesene Katze verloren hätte. Sie erzählte uns, was sie alles machen und nicht machen würde, damit Flecki die Umstellung leichter fiele und sie sich in aller Ruhe bei ihr gut einleben könne. Da diese Dame noch dazu zu einem Tierarzt ging, den wir auch kannten, dachten wir das große Los für Flecki gezogen zu haben.
Tja, weit gefehlt und alles gelogen. Es war der Dame zwei Tage lang nicht möglich, das gewohnte Katzenstreu zu besorgen, die von uns (wegen des Eigengeruches) mitgenommenen Kratzbäume und Decken wurden -entgegen der Versprechungen- sofort entsorgt bzw. gewaschen, etc. Beim Besuch bei der Dame am 2. Tag nach der Übersiedlung war Flecki völlig verängstigt in einem Badezimmerkasterl, wo sie – laut dieser Dame – auch schon hineingemacht hatte, weil sie sich nicht heraustraute. Die Wohnung war völlig verraucht (obwohl in der Wohnung nicht geraucht würde!), und es waren – entgegen den weiteren Versprechungen – bereits ein paar Besucher anwesend! Und jeder normale Mensch weiß, daß ein Tier vor allem in den ersten paar Tagen der Eingewöhnung Ruhe und keine Besucher braucht! Sogar die Herausgabe des Impfpasses mußten wir gerichtlich betreiben!
Die Fressverweigerung wurde von ihr mit einer „Halsentzündung“ begründet, die aber auch der Tierarzt wenige Stunden zuvor nicht gesehen hatte! Lange Rede, kurzer Sinn: es stellte sich heraus, daß diese Dame nicht zwischen Schein und Sein unterscheiden konnte, sprich: was sie sagte stimmte mit dem was sie tat und was war nicht überein! Wir nahmen Flecki sofort wieder mit und sie war nach ziemlich genau 48 Stunden wieder – sichtlich erleichtert und glücklich – daheim!
Zudem vermuten wir, daß diese Dame ein „Münchhausensyndrom“ hat, das heißt was nicht krank ist, wird krank geredet oder krank gemacht, damit sie es dann pflegen kann. Denn Flecki hatte KEINE Halsentzündung, sondern fraß kaum eine halbe Stunde zu Hause, wie eh und je. Das Einzige war, daß sie auffällig viel trank. Wir wissen bis heute leider nicht was ihr in den paar Stunden alles verabreicht wurde und hatten natürlich große Angst, daß der Stress und die (unnötig) eventuell verabreichten Medikamente die Leukose zum Ausbruch bringen könnten. Wir machen uns auch heute noch große Vorwürfe, daß wir uns so sehr täuschen ließen und der lieben Katze dies angetan haben.
Gott sei Dank hat sich Flecki von Ihrem „Ausflug“ gut erholt und freut sich über ihr ruhiges, aber doch abwechslungsreiches Leben. Denn da wir in einem alten Bauernhaus wohnen, kommen durch den Holzfußboden immer wieder Mäuse herein, die gejagt werden. Auch die Vögel vor dem Fenster müssen beobachtet werden. Und die Igel, die im einem Teil des Zimmers im Winter untergebracht sind, müssen auch „kontrolliert“ werden. Flecki hat also ein Leben wie im Freien, ohne ihr warmes, geschütztes Heim verlassen zu müssen.
Obwohl sie aufgrund der schlechten Erfahrungen als Freigängerin furchtbare Angst vor draußen hat, wollen wir ihr zusätzlich einen geschützten Freigang, also einen kleinen Garten im Freien, den sie nicht überklettern kann, anbieten. Wir werden sehen, ob sie diese Möglichkeit annimmt, oder wie bisher sehr glücklich im Zimmer ist und bleibt.
Tizia & Dino
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Tizia und Dino waren in einem furchtbaren Zustand: abgemagert bis auf die Knochen, Durchfall aufgrund der hochgradigen Verwurmung, Flöhe, verängstigt bei jedem Spaziergang der länger als 5 Minuten dauerte. Verwirrt, daß es auf einmal ständig Wasser zu trinken und genug Futter gab! Dino hat bereits nach 2 Tagen mit dem Frust-Aufreiten auf Tizia aufgehört, allerdings ca. ½ Jahr gebraucht um die Außenwelt mit Vögeln, Wiese, und Ballspielen kennen und lieben zu lernen. Tizia hat bei erster Gelegenheit ihre Leidenschaft für das Schwimmen entdeckt. Im Sommer war sie stundenlang nicht aus dem Wasser zu bekommen und zog dort ihre Runden.
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Tizia
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Tizia war eine englische Staffordshire-Mix-Hündin, geb.1994, die anfangs nicht viel Glück in ihrem Leben hatte. Knapp 1-jährig wurde sie im Wiener Tierschutzhaus am Khleslplatz aufgenommen. Nach einiger Wartezeit wurde sie dann von einer Dame ausgesucht, der man sie eigentlich nicht geben wollte. Da diese Dame aber sehr hartnäckig war, überredete sie die Pfleger, und nahm Tizia mit. Was in den folgenden Jahren passierte, kann man eigentlich nicht fassen. Dieser Dame wurden Tizia und noch einen weiteren Hund (Dino), 13 Katzen und 78 Vögel am 13. Mai 2001 abgenommen. Dies, weil – sie den Hunden täglich nur eine kleine Schüssel Wasser, und Futter nur jeden 2. Tag gab, damit sie nicht viel Gassi gehen müssen. – die Katzen einzeln oder bis zu drei Stück in Hasenkäfigen ohne Decke, Spielzeug, Kisterl etc. leben mußten. Kot und Urin wurden mit einer gefalteten Serviette aufgefangen! – die Vögel in 17 kleinen Käfigen (teilweise waren es nur Transportkäfige) eingepfercht waren. Alle Tiere hatten massiven Durchfall, waren schwer verwurmt, voll mit Föhen etc., abgemagert und natürlich nicht geimpft. Als ich Tizia sah, ging mir ihr Blick direkt ins Herz hinein. Auch von ihrer Seite war es eine innige Liebe auf den allerersten Blick. Die folgenden Jahre durfte sie in Freiheit, bei viel Futter und Bewegung und vor allem Freude verbringen. Tizia liebte es zu schwimmen und zu graben. Da sich unser geplanter Schwimmteich immer wieder mit Wasser füllte, das wenn es verdunstete zu einer immer dicker werdenden Schlammsuppe wurde, freute sie besonders. Wenn es ging schwamm sie stundenlang ihre Runden, grub den Rand ab. Oder sie wälzte sich im Schlamm – da erkannte sie niemand mehr als Hund. Und dann lachte sie! Ja! Sie konnte lachen, es genießen und sich freuen, wie kein zweiter Hund. Tizia bekam im Juni 2007 eine kleine Wucherung im Bereich Brustbein/Bauch. Diese wurde wegoperiert. Nur eine Woche später bekam sie innerhalb von 2 Stunden eine riesige Beule in der rechten Achsel. Zuerst dachten alle an einen Insektenstich. Ein paar Tage später machten wir die erste Feinnadelbiopsie mit dem Ergebnis „negativ“. Auch das Lungenröntgen war „clean“. Also kein Anzeichen für einen Tumor. Da sich die Beule aber nicht verkleinerte, Fieberschübe auftraten, wurde nach ein paar Tagen nochmals eine Biopsie und ein Ultraschall gemacht. Diesmal war das Ergebnis „positiv“. Tizia hatte einen Mastzellentumor. Eine Eigenart dieses Tumors ist, daß er nicht in die Lunge streut und lange unbemerkt bleibt. Nur zwei Tage nach dieser Diagnose hatte sie plötzlich weiße Schleimhäute. Kreislaufmittel halfen nichts. Plötzlich setzte sie sich im Bett auf und ein Schwall Blut brach aus ihrem Maul. Es waren sicher ca. 1 1/2 Liter. Eine Nebenerscheinung des Mastzellentumors ist die Magengeschwürbildung. Und das war anscheinend aufgegangen oder durchgebrochen. Tizia war so stark – trotzdem. Sie wollte noch selbst zum Auto gehen – was ich natürlich nicht zuließ. Beim Tierarzt Mag. Ruso bekam sie sofort eine Infusion gesetzt und ein Beruhigungsmittel, damit sie in einen Dämmerzustand fiel und ihr alles egal war. Der Tierarzt klärte nochmals mit der Klinik die Diagnose ab, da ja noch keine schriftlichen Befunde da waren. Erst als es 100 % sicher war, daß wir Tizia nur mehr weiteres Leiden ersparen konnten, tat er das Unvermeidliche. Ihr Körper starb am 14. Juli 2007 um17.15 Uhr. Jeder der Tizia auch nur für ein paar Minuten erleben durfte, weiß was uns allen mit ihr in dieser Welt verloren gegangen ist.
Wir möchten uns an dieser Stelle besonders herzlich bei Tierarzt Mag. Martin Ruso in Stockerau bedanken. Er ist ein Arzt aus Leidenschaft, der wirklich bereit ist im Notfall zu helfen, egal welcher Tag oder welche Uhrzeit ist, Ruhe bewahrt und damit dem Besitzer hilft – selbst in so einer schwierigen Situation – ohne zusätzlichen Stress die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein riesiges DANKESCHÖN! Ein riesiges Minus und sicher KEINE Weiterempfehlung bekommt dagegen jene Klinik, der nur die Bezahlung der Rechnung wichtig war, wo wir mit ungerechtfertigten Vorwürfen und schnippischen Bemerkungen überhäuft wurden! Ganz im Gegenteil: von dieser Klinik können wir nur ganz entschieden abraten. Man mag dort gute Operateure haben – aber Menschlichkeit und Gefühl für die Tiere und ihre Ängste hat man nicht. Das ist eher eine Fleischerbank und ein rein wissenschaftlicher Platz! Diese Klinik hat uns auch bis heute (Oktober 2008!!!!!) noch immer keine Befunde geschickt. Wie gesagt, dort ist nur das Geld wichtig, um auf groß zu machen! Ursula Hofer, Obfrau
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Benno, Tom, Michi, Cindy
Wir nannten die Jungen (teilweise Namensgleichheiten mit berühmten Persönlichkeiten sind kein Zufall) :
Benno, der Gefräßige, der immer gleich nach der Mama schrie, wenn sie einmal kurz aufstand. Ein moppeliges Mamakind. Mama, fressen und schlafen – nur nicht viel bewegen. Das war Bennos Devise. Wenn die anderen spielten schaute er eine ganze Weile zu, bis auch er mitmachte.
Tom, der Schöne. Ein schlaksiger, langbeiniger Clown, der immer Zuseher brauchte. Sogar wenn er auf das Kisterl mußte, maunzte er solange, bis er Publikum hatte. Er war immer zu einem Schabernak aufgelegt und sprang mit Vorliebe vom Kasten auf den Rücken seiner Dosenöffnerin, besonders wenn diese das Kisterl reinigte. Er liebte auch das Wasser. Seinetwegen haben wir eine große flache Schale mit ca. 3 cm Wasser gefüllt., das er dann herauspritschelte. Für ihn war es sehr lustig alle anderen Katzen mit Wasser zu bespritzen. Ganz super war auch frischer Schnee in der Tasse.
Michi, die Wildkatze. Sie schaute der Mutter zu und lernte blitzschnell. Sobald sie laufen konnte, apportierte sie von sich aus die Spielmaus und liebte dieses Spiel heiß und innig.
Cindy, die Schöne mit dem kleinen schwarzen Fleck neben der Nase. Sie war immer die ruhigste und anfänglich schwächste. Aber wenn man schön ist, braucht man ja sonst nichts tun, oder?
Flecki säugte ihre Kinder bis zum 5. Monat. Sie schwächelten von Anfang an und mit der effizienten Behandlung des Durchfalles mit Antibiotika konnten wir nicht vor der 8. Lebenswoche beginnen. Mit enormen Einsatz an Medikamenten, Aufbaustoffen, Alternativmedizin und dadurch natürlich auch hohen Tierarztkosten, glaubten bzw. hofften wir Anfang Jänner 2007 endlich alle über dem Berg.
Benno hatte am 8. Jänner 2007 plötzlich eine weiße Nase. Die sofort eingeleitete Blutuntersuchung ergab Leukose ++pos., erhöhter Harnstoff, das Differentialblutbild stellte keine Neubildung der roten Blutkörperchen fest. Es war ein Leukoseausbruch. Wir versuchten die teure Interferontherapie, begleitet von Mistelpräperaten. Benno fraß, wurde aber schwächer. Als er am 23. Jänner aufhörte zu fressen und gleichzeitig anfing zu erbrechen, kam Dipl.Tzt. Regine Auer, um ihn im Kreise seiner Familie zu erlösen. Es war ganz friedlich. Flecki lag unweit von Benno und beobachtete ganz ruhig das Geschehen. Als Benno für immer eingeschlafen war, stand sie auf, ging zu ihm, schnupperte noch einmal und ging weg.
Tom begann am 13. Februar manchmal blass zu sein, erholte sich aber wieder. Die Blutbilder vom 14. Februar und 20. Februar ergaben aber leider auch bei ihm einen Leukoseausbruch. Diesmal versuchten wir eine orale Therapie mit Interferon und homöopathischen Mitteln. Eine ganze Weile schien die Behandlung anzuschlagen. Langsam wurde aber auch er müder und schwächer. Am 10. April 2007 hörte er auf zu fressen und begann zu erbrechen. Nun mußte Dpl.Tzt. Auer zu uns kommen, um auch Tom zu erlösen.
Bei Michi war die Geschichte dramatischer. Sie fraß, spielte und verhielt sich ganz normal. Am 1. Juni 2007 morgens lag sie plötzlich lustlos herum. Dipl. Tzt. Ruso stellte kurz darauf in der Ordination fest, daß Michi sehr hohes Fieber hatte. Sie bekam ein fiebersenkendes Mittel und eine Infusion. Am nächsten Morgen hatte sie plötzlich Untertemperatur. Ein Blutschnelltest ergab auch bei ihr einen Leukoseausbruch. Da sie minütlich abbaute und immer lauter maunzte, mußten wir nun auch Michi, am 2. Juni, erlösen.
Am selben Tag wurde Cindy kastriert, da sie seit einer Woche an Krämpfen litt. Wir hofften, daß dies mit der Geschlechtsreife zu tun hatte, und daß die Krämpfe mit der Kastration aufhören würden. Leider war dem nicht so. Cindy litt unter Epilepsie. Sie bekam zweimal täglich ein entsprechendes Medikament und wir hofften, daß wenigstens sie uns erhalten bleiben würde. Auch wenn Mutter Flecki und Tochter Cindy sich nicht unbedingt bestens miteinander verstanden.
Am 13. Oktober hörte aber auch Cindy plötzlich zu fressen auf. Dipl.Tzt. Ruso stellte Atemgeräusche fest und machte ein Lungenröntgen. Cindys Lunge war voll mit Tumoren! Es blieb nichts anderes über, als nunmehr auch Cindy am 14. Oktober über die Regenbogenbrücke zu schicken.
Benno wurde fast genau 5 Monate, Tom 7 1/2 Monate, Michi knapp über 9 Monate und Cindy 13 1/2 Monate alt.
Die Zeit mit ihnen war ein Wechselbad der Gefühle aus Freude, Angst, Hoffnung, Wut und Trauer!
Freude, daß sich die vier trotz mancher Rückschläge gut entwickelten, und zu sehen, wie sie die Welt entdeckten und ihre Freude daran.
Angst, wenn sie krank wurden und daß sie krank werden.
Hoffnung, daß sie die Krankheit besiegen und doch wieder gesund werden.
Wut, daß sie bessere Chancen gehabt hätten, wäre es ihrer Mutter bei der Vorbesitzerin nicht so schlecht gegangen, und sie damit bessere Startbedingungen und Reserven gehabt hätten.
Trauer, daß uns nur die Erinnerung an diese quirlige Bande geblieben ist, die nicht einmal richtig erwachsen werden durfte.
Wir möchten uns ganz, ganz herzlich bedanken bei
Dipl.Tzt. Regine Auer
für ihren Einsatz und ihr tägliches Kommen bei Benno, damit ihm der Transport für die tägliche Injektion erspart blieb und dafür, daß Benno und Tom im Kreis der Familie in Ruhe und Frieden und ohne jeglichen Stress erlöst wurden.
Dipl.Tzt. Dr. Mathilde Buchmayer
die uns für Tom die orale Kombi-Therapie zusammengestellt, und ihm damit fast 2 Monate Lebenszeit bei sehr guter Lebensqualität geschenkt hat.
Dipl.Tzt. Martin Ruso
für seine „selbstverständlichen“ Notdienste außerhalb der Ordinationszeiten!